Die Tugenden des Shaolin Kung Fu
Die Kampfkunstmoral als Basis
Das Shaolin-Buch von Roger Stutz beschreibt mit ehrlichen Worten
zunächst die Begegnung mit einer fremden Kultur und die
Überwindung von Grenzen, vor allem inneren Grenzen. Es war ein
langer Weg für Roger Stutz, um China zu verstehen. Dazu musste er
auch sprachliche Barrieren überwinden. Die Begegnung mit seinem
Meister Shi De Feng veränderte für beide vieles, wobei Stutz betont,
dass er öfter näher am Aufgeben war, als am Weitermachen.
China und damit Shaolin erleben, dort zu trainieren ist das eine, das
andere ist China und Shaolin zu verstehen. Das ist ein langer weg
und er führt unweigerlich über die Auseinandersetzung mit dem Chan
Buddhismus und mit der Kampfkunstmoral Wu De. Das Buch von
Roger Stutz beschreibt diesen Weg aus einer persönlichen, nicht
belehrenden Sicht und zeigt ein reales Bild von Shaolin, abseits von
Mythen und Legenden. Stutz findet aber auch klare Worte wenn es
darum geht, vor falschen „Meistern“ zu warnen.
Shaolin Kung Fu muss im Zusammenhang mit der Kampfkunstmoral
und dem Chan Buddhismus betrachtet werden, sonst verfällt diese
Kampfkunst zu einem reinen Kampfsport – so könnte man das Fazit
dieses Buches beschreiben. Es gibt einen direkten Einblick in eine
faszinierende Welt und damit auch in eine Suche, die noch längst
nicht abgeschlossen ist. So gesehen ist das Buch das Ergebnis von
vielen Gesprächen und Trainings mit Grossmeister Shi De Feng und
der unermüdlichen Suche von Roger Stutz, um Shaolin Kung Fu
wirklich zu verinnerlichen.
Autoren:
Shi Xing Long – Roger Stutz
Claudio Brentini