Herz-Sutra Kalligraphie im Tempel

Datum/Zeit
Mi 26.02.2025, 18:00 - 20:00 Uhr

Ort
Shaolin Chan Tempel Luzern
Rengglochstrasse 25, 6012 Obernau/Luzern

In den buddhistischen Chan-Klöstern in China ist es Tradition, am Abend in Stille das Herz-Sutra zu kalligraphieren. Diese Praxis verbindet Meditation und Kalligraphie in Harmonie und innerer Ruhe. Die Zeichen des Herz-Sutras zu schreiben, ermöglicht es, dessen Essenz nicht nur geistig zu erfassen, sondern auch im Herzen zu spüren. Diese Übung hilft, den Geist zu beruhigen und zur inneren Stille zu finden.

Einmal im Monat bieten wir die Möglichkeit, bei uns im Tempel direkt vor dem Hauptaltar des Tempels das Herz Sutra zu kalligraphieren. Die Schriftzeichen werden auf vorbedruckte Papiere geschrieben, die lediglich nachgezeichnet werden müssen. Diese Vorgehensweise wird in China und Japan ebenfalls oft angewendet.

Einladung zur Teilnahme

– Offen für alle, die Freude an Kalligraphie, Stille und Harmonie haben.

– Materialien wie vorbedruckte Herz-Sutra-Schriften, Tinte und Kalligraphie Pinsel werden vom Tempel gestellt.

– Um die Unkosten zu decken ist eine kleine Spende für den Tempel erwünscht, jedoch nicht verpflichtend.

Tauchen Sie mit uns ein in diese stille und meditative Praxis und erleben Sie die tiefe Verbundenheit mit dem Herz Sutra.

Das Herz Sutra:

Das Herz-Sutra (心经 Xin Jing) ist ein zentraler Text des Chan (Zen) -Buddhismus und gehört zur Prajñāpāramitā-Literatur, die die „Vollkommenheit der Weisheit“ thematisiert. Das Herz-Sutra entstand vermutlich zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert n. Chr. und wurde in Indien verfasst, bevor es in viele asiatische Länder verbreitet wurde, darunter China und Japan. Die bekannteste chinesische Übersetzung stammt von Meister Xuanzang aus dem 7. Jahrhundert. Xuanzang (玄奘) war ein chinesischer buddhistischer Mönch, Gelehrter und Übersetzer des 7. Jahrhunderts, der durch seine Pilgerreise nach Indien und die Übersetzung zahlreicher buddhistischer Texte grossen Einfluss auf den chinesischen Buddhismus hatte.

Inhaltlich ist das Herz-Sutra sehr kurz, aber in seiner Bedeutung tief. Es stellt die Essenz der Prajñāpāramitā-Lehren dar, indem es die Leerheit (空kong ) aller Phänomene betont. Die zentrale Aussage des Sutras lautet, dass alle Dinge leer von einer inhärenten, unabhängigen Existenz sind. Dies bedeutet, dass alle Erscheinungen in der Welt bedingt und vergänglich sind.

Der berühmte Satz „Form ist Leerheit, Leerheit ist Form“ bringt dies auf den Punkt: Es gibt keinen festen Unterschied zwischen der materiellen Welt und der Leerheit – beides ist voneinander abhängig und eins. Das Herz-Sutra zeigt, dass die Befreiung vom Leiden durch das Verstehen der Leerheit erlangt werden kann, wodurch Illusionen und falsche Anhaftungen überwunden werden.

Das Rezitieren oder Kalligraphieren des Herz-Sutras hat im Chan (Zen) Buddhismus mehrere spirituelle und meditative Nutzen. Zunächst dient es der Vertiefung der Weisheit, da das Sutra die Lehre der Leerheit vermittelt. Durch das wiederholte Sprechen oder Niederschreiben des Textes wird die Erkenntnis über die wahre Natur der Realität gefördert, was zu einem tieferen Verständnis führt.

Zudem unterstützt der Vorgang die Entwicklung von Achtsamkeit und Konzentration. Das langsame, bewusste Rezitieren oder Kalligraphieren des Sutras wirkt wie eine Meditation, die den Geist beruhigt und stabilisiert. Darüber hinaus wird im Buddhismus angenommen, dass das Kalligraphieren des Herz-Sutras den Geist von negativen Einflüssen reinigt und karmische Verunreinigungen auflöst.

Das Herz-Sutra gilt auch als kraftvoller Text, der spirituellen Schutz und Segen bringt, indem es den Rezitierenden oder Kalligraphierenden harmonisiert und vor negativen Energien schützt. Ein weiteres wichtiges Element ist die Förderung von Mitgefühl und Mitfreude. Wer die Lehre der Leerheit verinnerlicht, erkennt die tiefere Verbindung aller Wesen und entwickelt ein stärkeres Gefühl für das universelle Leiden, was das Mitgefühl vertieft und egoistische Denkweisen auflöst.

Kosten: Spendenbasis

Zeit: 18-20 Uhr

Anmeldung